Feministische Kämpfe am Beispiel der kurdischen Frauenbewegung

Vortrag & Diskussion
Mi. 03. Okt. 2018

Hamburg

19:00 Uhr
Centro Sociale, Sternstraße 2

Veranstaltungsinformationen folgen in Kürze.

 

*** Veranstaltungsreihe "Antifeminismus von Rechts" in Hamburg ***
Im November 2017 verurteilte ein Gericht die Ärztin Kristina Hänel zu einer Geldstrafe, weil sie auf ihrer Website Informationen über Abtreibungen bereitgestellt hatte, sowie über die Möglichkeit der Durchführung dieser in ihrer Praxis informierte. In der Folge wurde und wird in Deutschland wieder verstärkt über die geltenden Abtreibungsgesetze diskutiert. Denn der im Jahr 1933 von den Nationalsozialisten eingeführte § 219a StGB verbietet es, Ärzt_innen öffentlich über Schwangerschaftsabbrüche zu informieren.Auch in der Politik ist das Thema angekommen. Bereits Anfang 2018 hatten die Parteien SPD, die Linke, sowie die Grünen jeweils eigene Anträge zur Abschaffung des § 219a ausgearbeitet.Die SPD zog ihrenAntrag jedoch später zurück.Wir wollen darüber diskutieren, warum ein Informationsverbot, wie es §219a vorsieht, problematisch ist, warum eine Abschaffung bisher gescheitert ist und welche Perspektive es dafür nichtsdestotrotz gibt.
Neben der Werbung sind Abtreibungen immer noch grundsätzlich verboten, werden aber in den ersten drei Monaten nicht verfolgt. Dadurch statuiert das Gesetz immer noch eine Kriminalisierung der Abtreibung. Für die Teilnehmer_innen des Marschs für das Leben geht dieses Verbot allerdings nicht weit genug. Sie versammeln sich deshalb seit 2002 mehrmals pro Jahr an unterschiedlichen Orten in Deutschland und Österreich um gegen ein potentielles Recht auf sexuelle Selbstbestimmung zu demonstrieren. Dabei setzten sie in ihren Verlautbarungen Abtreibung mit Mord gleich. Bei der vom Bundesverband für Lebensrecht organisierten Veranstaltungen treffen sich CDU/CSU und AfD Abgeordnete mit christlich-fundamentalistischen und evangelikalen Organisationen. Diese Entwicklungen laufen parallel zu einer aufstrebenden Bewegung rechter Frauen, die einen vermeintlichen Feminismusbegriff instrumentalisieren, um rechte und rassistische Ideologien zu platzieren.
Über diese Themen wollen wir in einer Veranstaltungsreihe sprechen und dazu aufrufen sich den Kräften entgegen zu stellen, welche die bestehende Kriminalisierung autonomer Entscheidungen über den eigenen Körper aufrecht erhalten und diese noch verstärken wollen.